Grabbepflanzung mit Stiefmütterchen

Liebe Grabkunden,

sicher haben Sie bemerkt, dass die Stiefmütterchen in den letzten Jahren vorzeitig zusammengebrochen sind. Ursache hierfür ist ein Pilz namens Phythium (Stengelgrundfäule). Dieser befällt nur Stiefmütterchen und ist für andere Grabpflanzen bisher unschädlich. Es handelt sich dabei um einen Pilz, der sich ähnlich wie das Buchsbaumsterben stark auf den bayrischen Friedhöfen ausgebreitet hat und in der Erde überwintert.

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Die Stiefmütterchen werden bei steigenden Bodentemperaturen z. T. schon Anfang Mai befallen und der Wurzelhals fault ab. Der Wurzelballen ist noch fest in der Erde und die Pflanzen liegen wie verwelkt ohne Wurzelverbindung obenauf. Da es keine vernünftige Alternative zu Stiefmütterchen als Frühlingsbepflanzung gibt haben wir natürlich für Abhilfe gesucht. Wir haben entdeckt, dass bei Pflanzschalen mit frischer Erde oder frisch aufgefüllter Graberde die Pflanzen wie gewohnt prächtig bis z. T. Mitte Juni gedeihen.

Ein Austausch der Graberde ist relativ teuer (ca. 60,-- €) und würde den Pilz voraussichtlich nur für ein oder zwei Jahre zurückhalten bevor er wieder auftritt. Wirksame Pflanzenschutzmittel gegen diesen Pilz sind z. Zt. von Amtswegen nicht zugelassen. Wir möchten nun für die Frühjahrssaison 2017 die Stiefmütterchen in Schalen pflanzen und auf die Gräber stellen. Somit sollte der Pilz in der Graberde keine Nahrung mehr finden und in zwei bis drei Jahren auf natürliche Weise verschwinden.

Ich gehe davon aus, Ihr Einverständnis zu haben. Sollten Sie wie gewohnt die Frühjahrsbepflanzung direkt in die Graberde wünschen, bitte ich um kurze Mitteilung.

Thomas Paukert
Ihr Friedhofsgärtner

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